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COP28: Anfang vom Ende
fossiler Energien

Die Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) hat in der Abschlusserklärung zum ersten Mal in 30 Jahren die fossilen Energien als Ursache der Klimaerhitzung benannt und zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas aufgerufen. Rund zwei Wochen hatten Vertreter*innen aus rund 200 Staaten – und damit so viele wie noch nie - darüber beraten. Ein von rund 100 Staaten geforderter klarer Ausstiegsplan ("Phase out") wurde nicht beschlossen.

COP28-Präsident Sultan Ahmed al-Jaber bewertete den Beschluss als „historisch“ und als „Grundlage für einen transformativen Wandel“, um das 2015 international vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, in Reichweite zu halten.

Verdreifachung erneuerbarer Energien bis 2030
Der Text ruft zu einer Verdreifachung der weltweiten Kapazitäten an erneuerbaren Energien und einer Verdopplung der Energieeffizienz bis 2030 auf. Bis 2050 sollen netto null Emissionen erreicht werden. Gleichzeitig bleiben aber gefährliche Schlupflöcher bestehen: Kohlenstoffspeicherung und Atomkraft werden als mögliche Optionen zur Treibhausgasreduktion genannt und klimaschädliches Gas als „Übergangslösung“ bezeichnet.

Trotzdem ist klar: Der Beschluss sendet das bitter benötigte Zeichen aus Dubai an die Welt, dass ein lebenswerter Planet innerhalb des 1,5 Grad Limits nur erhalten werden kann, wenn das fossile Zeitalter beendet wird. Jetzt müssen aber den Worten Taten folgen.  

Der Hammer ist gefallen
„Der Hammer ist gefallen, der Beschluss ist gefasst. Die Welt verabschiedet sich von den fossilen Energien. Das ist ein riesiger Schritt nach vorne,“ freut sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler über den Beschluss. „Erstmals benennt die Weltklimakonferenz die Ursache der Klimaerhitzung konkret und unmissverständlich: es sind die fossilen Energien.“

(C) BMK_Cajetan_Perwein

"Die Wissenschaft sagt uns, dass eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad ohne den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen unmöglich ist. Dies wurde auch von einer wachsenden und breiten Koalition von Ländern auf der COP28 anerkannt", so UN-Generalsekretär António Guterres. UN-Klimachef Simon Stiell würdigte den Beschluss als Schritt in die richtige Richtung: „Auch wenn wir das Zeitalter der fossilen Brennstoffe in Dubai nicht beendet haben, es ist der Anfang vom Ende."

„Die fossile Industrie, die mit ihrem skrupellosen Handeln das Klima zerstört und Menschenleben bedroht, hat ein Ablaufdatum erhalten. Das ist ein wichtiger Schritt nach vorne und ein echter Hoffnungsschimmer am Horizont”, zieht auch Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich eine positive Bilanz.

Jetzt müssen den Worten klare Taten folgen
Klar ist aber auch: Jetzt muss auch in Österreich ein Klimaschutzgesetz mit konkreten Ausbauplänen für erneuerbare Energien in allen Bundesländer und ein ebenso klarer Ausstiegsplan aus Öl und Gas und allen klimaschädlichen Subventionen folgen. Den dies ist auch der zentrale Kritikpunkt zur COP28: Die Aussage zur Abkehr von fossilen Brennstoffen bleibt immer noch zu vage. Es gibt keine harten und überprüfbaren Grenzen für 2030, 2040 und 2050 und keinen überzeugenden Plan, wie der Übergang weg von fossilen Brennstoffen konkret erfolgen soll.

>>> Download der Abschlusserklärung zur COP28 (engl. Version)