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Windkraftausbau mit angezogener Handbremse

Im vergangenen Jahr wurden so wenige Windkraftwerke neu ans Netz gebracht wie schon lange nicht mehr. Erstmals in der Geschichte der österreichischen Windstromerzeugung wurden mehr Anlagen abgebaut als neu installiert. 2021 soll eine Wende einleiten.

2020: Tiefpunkt bei Neuinstallationen
2020 war kein gutes Jahr für die heimische Windkraftbranche. Sieben Windenergieanlagen wurden im Vorjahr neu in Betrieb genommen, 33 Windkraftwerke wurden abgebaut. „Die installierte Kraftwerksleistung war erstmals zu Jahresanfang größer als zu Jahresende. Die Produktionskapazität der Windkraftbranche ist im Vorjahr um 38,9 Megawatt geschrumpft“, skizzierte Stefan Moidl, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Windkraft (IGW) die überraschende Entwicklung angesichts der drohenden Klimakatastrophe. Moidl: „Die Bremser in der Klimapolitik sind leider immer noch aktiv und haben 2020 den Beschluss des Erneuerbaren Ausbau Gesetzes (EAG) verzögert“.

2021: Aufwind erwartet
Für das laufende Jahr erwartet der Dachverband der heimischen Windkraft-Unternehmen einen Zubau von 74 Windkraftwerken mit 315 Megawatt Kraftwerksleistung. Ihre Produktionskapazität entspricht dem Bedarf von 235.000 Haushalten. Der Strom aus diesen Windenergieanlagen entspricht einer CO2-Einsparung von 355.000 Tonnen. Das entspricht dem Jahresausstoß von 145.000 PkWs. 2021 wird die heimischen Windkraft-Branche 460 Mio. € in die Errichtung neuer Windenergieanlagen investieren.

Sauberer Windstrom in Österreich
Anfang 2021 stehen in Österreich 1.037 Windräder mit einer Leistung von 3.120 MW in Betrieb. Sie liefern in einem durchschnittlichen Windjahr mehr als 7 Mrd. Kilowattstunden sauberen Strom. Diese Strommenge entspricht dem Jahresverbrauch von zwei Millionen Privathaushalten und 11% des österreichischen Stromverbrauchs. Durch diese sauber erzeugte Strommenge können rund 3 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden, was dem Ausstoß von 1,2 Mio. Autos entspricht. Derzeit arbeiten rund 3.000 Personen in der österreichischen Windkraftbranche.